Die Idee von SlowRide

Als Skeptiker gegenüber Trendbewegungen und Anglizismen ist es schon erstaunlich, dass wir nun ausgerechnet an diesem Wort hängengeblieben sind. Warum nicht einfach von Langsamkeit sprechen, von Genussfahren, von Tiefschneespass mit Telemarkski? Weil nichts im Deutschen es so auf dem Punkt bringt.

SlowRide lässt sofort erahnen, um was es uns geht. Wir beschreiben hier keine ultimatven Powderspots zum Freeriden, keine Weekend-Trips, etc. . Nicht der Konsumrausch steht im Vordergrund und nicht die Coolness. Manche Erlebnisse in den Bergen können ganz klein sein, so dass sie kaum des Erzählens wert sind und doch können sie uns manchmal noch Jahre in Erinnerung bleiben, uns bewegen und sogar verändern. Diese Momente sind wohl auf der Piste seltener zu finden. Und selbst neben der Piste werden sie häufig übersehen, überschrien oder überlacht. Kann einen so leicht der Drang packen, um noch ein Tiefschneehang, eine unverspurte Steilrinne oder einen jungfräulichen Hang jagen zu wollen, dass wir das gegenwärtige Erleben vergessen.

Jeder Berg hat seine eigene Schönheit, die Ruhe und Einsamkeit bei einer von der Piste weiter abgelegenen Variante kann einen selbst mittelmässigen Schnee vergessen lassen oder die Mühen eines längeren Aufstiegs. Das stille Abfahren in einer unberührten Landschaft mit guten Freunden kann einem das Gefühl geben, eins mit dem Leben zu werden. Und ist das nicht eines der am meisten angestrebten Ziele in unserer heutigen Zeit? Die Gegenwart zu leben und wenigstens für kurze Zeit einfach zufrieden zu sein?

Darum nehmt euch Zeit, wenn ihr in die Berge fahrt. Sucht euch schöne Varianten aus und nehmt nette Leute mit, bewundert die Landschaft und geniesst jeden einzelnen Schwung. Und gerade letztes kann man besonders gut, wenn man Telemark fährt.